Skirennserie Austrian Race Series - gelebtes Community Management

veröffentlicht am 27. März 2019

Seit dem heurigen Jahr unterstütze ich die größte Skirennserie Österreichs, die Austrian Race Series (ARS) mit Community Management und Social Media Betreuung. Die Rennserie ist ein schönes Beispiel dafür, was man mit Begeisterung erreichen kann. Hier ein paar Gedanken wie man die Erkenntnisse auch für sein Community Management im Unternehmen nutzen kann.

Die Rennläufer bei der ARS, die aus ganz Österreich kommen, verbindet in erster Linie eine gemeinsame Leidenschaft – das ist das sportliche Skirennfahren. Dabei ist es für die meisten gar nicht so wichtig zu gewinnen, sondern einfach das gemeinsame Erlebnis des Rennfahrens zu haben und sich mit Gleichgesinnten zu treffen und zu messen. Andererseits: welcher Sportler will grundsätzlich nicht gewinnen? Die Vereine, die Organisation und auch Pistenchefs wollen für die leidenschaftlichen Hobbysportler gute Rennen organisieren.

Eine Community ist grundsätzlich eine Gemeinschaft von Menschen, die sich durch ähnliche oder gleiche Einstellungen zu gewissen Themen verbunden fühlen, dabei ist es egal ob das online oder offline passiert.

Das Besondere an der Austrian Race Series ist, dass die Serie von Rennläufern für Rennläufer organisiert wird. Mit dem Österreichischen Skiverband hat es nur so viel zu tun, als dass die Regeln aus der Wettkampfordnung des ÖSV angewandt werden.

Skivereinsarbeit
Streckenchef Kornberger vom WSV Pichl Reiteralm legt selbst Hand an

Nahezu das gesamte Organisationsteam fährt die Rennen auch selbst oder ist früher Rennen gefahren und ist auch in Skiclubs engagiert. Auch deswegen weiß man sehr genau, was die Läufer und Skiclubs benötigen, wo ihre Wünsche, Sehnsüchte und Herausforderungen sind. Das Team der ARS ist selbst Teil der Community.

Dabei ist es sogar von Vorteil, dass im Team verschieden starke Rennläufer zu finden sind. Da gibt es welche die sich ganz vorne platzieren, einige die im Mittelfeld fahren und auch welche die sich ganz hinten platzieren. Diesen Beitrag leiste übrigens ich immer wieder sehr gekonnt 😉 Gemeinsam ist ihnen die Leidenschaft für den Skirennsport. Alle werden gleichermaßen gehört, ernst genommen und in Entwicklungen involviert.

Die einzelnen Rennen der Rennserie werden von den Skiclubs durchgeführt, die damit Woche für Woche für echtes Rennfeeling auf der Piste sorgen und mit Herzblut bei der Sache sind. Pistenpräparierungen und Absicherungen wie im Weltcup, sind keine Seltenheit. Die Wünsche der Skiclubs können so soweit wie möglich umgesetzt werden und es gibt immer ein offenes Ohr für die Vereine.

Zuhören im Community Management
Immer ein offenes Ohr für alle Anliegen!

Gelebtes Community Management

Für eine funktionierende Community sind nicht die Ergebnisse Einzelner wichtig, sondern das Leben der gemeinsamen Werte, der Respekt und die Wertschätzung gegenüber Jedem. Es steht die Sache im Vordergrund und es soll für jeden Sinn machen dabei zu sein.

Das ist bei der ARS wunderbar gegeben und wird vom Organisationsteam, den Rennläufern und eben den Vereinen gelebt.

Das kann man nun sehr gut auf Unternehmen übertragen. Immer wenn es um Community Management geht, also um die Pflege von Beziehungen zu Menschen, müssen gemeinsame Werte, und vor allem auch der Sinn für den Einzelnen, im Vordergrund stehen. Die Menschen werden auf Augenhöhe wahrgenommen und starre Hierarchien verschwinden. Das funktioniert bei der Mitarbeitermotivation, aber auch für Social Media Betreuung und Kundenservice.

Ich selbst kam zur Serie, als ich vor etwa 8 Jahren zufällig am Semmering Thomas Pinkel, den Erfinder und Obmann der Austrian Race Series kennenlernte und wir über zwei Tische hinweg über die Leidenschaft Skifahren gesprochen hatten.

Nachdem Tom das Leuchten in meinen Augen erkannte, lud er mich damals sofort ein einmal in der Serie zu starten, obwohl ich damals noch gar keine Rennen fuhr und ich in keinem Skiclub war. Auch zu Trainings wurde ich sofort mitgenommen.

Die Menschen von der ARS sind also auch “schuld” daran, dass ich einen Skiclub in Neusiedl am See gründete, was durch die Lage von Neusiedl am See ungefähr so ist, wie wenn man am Arlberg einen Segelclub gründet. Die Botschaft des Skirennsports wird also dank der Austrian Race Series weiter getragen.

Vereinsarbeit
Top Arbeit der Vereine - hier der WSV Pichl Reiteralm

Eine Ehre mitzuwirken

Heuer wurde ich gefragt, ob ich das Team der ARS bei der Social Media Kommunikation unterstützen könnte. Die leidenschaftlichen Skifahrer wussten, dass hier noch Potential in ihrer Kommunikation war, fanden aber keinen optimalen Zugang dazu. Auch wurde in den sozialen Netzwerken zu viel darüber nachgedacht was eigentlich gepostet werden sollte.

Diese Herausforderung – eben nicht zu wissen, was man eigentlich posten soll – haben auch viele Unternehmen und andere Organisationen. Dann werden die sozialen Netzwerke schnell mit PR & Werbung “verunstaltet”. So richtig glücklich ist damit dann letztendlich keiner, weder die Unternehmen, noch die User.

Dabei geht es in den sozialen Netzwerken schlicht um das Gleiche wie “vor Ort” – miteinander zu reden, zuzuhören, zu lernen und dann die Community zu begeistern. Leider haben zu viele Unternehmen dies mit ihrer Werbung auf Facebook & Co, für die Menschen ein wenig zerstört.

ARS Community
Die "jungen Wilden" der ARS Community

Soziale Netzwerke sind aber einfach das Tool mit dem man eine Community sehr gut erreichen kann, ohne dass man viel Geld für andere Kommunikationskanäle ausgeben muss. Man kann Informationen weitergeben, sich austauschen und Mehrwert bieten. Das ist über fast kein anderes Medium so einfach, noch dazu transparent, öffentlich und in einer dialogorientierten Art und Weise möglich.

Dadurch kann die Community gestärkt und erweitert werden, was bei der ARS heuer schon ganz gut gelang, wie man an hohen Engagement Raten und einer doch beträchtlichen Reichweitenerhöhung merkt.

In diesem Jahr wurde erstmal richtig begonnen Facebook und Instagram zu füllen. Natürlich wollen die Skirennläufer viele Fotos sehen. Welcher Hobbyrennläufer will nicht das perfekte Bild von sich haben? Aber auch wie man seine Ski pflegen kann, wo man den richtigen Schliff bekommt, oder wie es in den Skigebieten mit dem Schnee aussieht, ist von Interesse. Rennergebnisse stehen bei der Kommunikation mit der Community nicht im Vordergrund, die gibt es ohnehin – teilweise sogar live – auf der Skirennplattform Skizeit.at.

Letztes Rennen der Saison

Am Samstag, beim großen Finale der Saison 2018/2019, erreichte ich selbst übrigens eines meiner schlechteren Ergebnisse. Aber auch Sieger und andere Teilnehmer erkundigten sich bei mir, wie es mir ergangen sei, gaben mir Tipps. Keiner lachte etwa über mich, trotz des sehr großen Rückstandes. Man fühlt sich in der Skicommunity immer gut aufgehoben.

Ich war an dem Tag viel zu müde und körperlich nicht fit genug für die recht schwierigen Läufe auf der Reiteralm.

Als Mentaltrainer setzte ich mir selbst auch andere Ziele als das Ergebnis. Ich wollte einfach, so lange die Kraft mitspielte, durch die ersten Tore des Laufes gut Skifahren. Berny Schober, Mitglied des Teams der ARS und selbst so stark solche Rennen gewinnen zu können, hat mir dann auch bestätigt, dass es mir gelungen sei, was mir wiederum ein Strahlen ins Gesicht zauberte.

Nach Bernys Läufen mit niedriger Startnummer gibt er meist anderen, schwächeren Läufern die weiter hinten starten, noch Tipps. Das ist ganz unbewusstes Community Management und moderne Führung – Wertschätzung gegenüber allen, die dabei sind. Ebenso ist es eine Vernetzung von Experten und Neulingen, was in jeder Community wichtig ist.

Berny Schober Skifahren
Berny Schober in seinem Element
Berny Schober Leadership
Berny Schober (rechts) gibt nach seinem Lauf Tipps

Es werden in der ARS alle mitgenommen, egal ob Siegläufer, Newcomer, oder alter Haudegen. Jeder von “uns” findet einen Sinn für sich. Das macht eine Community stark. Auch das können Sie für Ihr Unternehmen mitnehmen und für Mitarbeiter, Kunden, Online User – Fans und Follower anwenden.

Nächstes Jahr wollen wir das Service, den Mehrwert für die Läufer noch erweitern, die Website etwas attraktiver machen, unter Umständen einen Newsletter herausbringen.

In der ARS geht es um die Menschen, das Miteinander. Dieses Miteinander wird ganz automatisch von allen gelebt.

Ich sorge in den sozialen Netzwerken nun dafür, dass die gelebte Begeisterung jedes einzelnen Rennläufers, jedes Vereins und die der Organisatoren, auch einer größeren Menge an Menschen zugänglich wird. Und das mache ich – genau: Mit Begeisterung, weil es für mich Sinn macht!

Das ist das Geheimnis eines erfolgreichen Community Managements. Zuhören, Lernen, Begeistern! Jeden Einzelnen gelten lassen und Wertschätzung leben.

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