Die 8 größten Fehler einer Mobilisierungskampagne und wie Sie sie verhindern

Im Communitymanagement  geht es vor allem darum, andere Leute zu motivieren aktiv zu werden – eine klassische Mobilisierungskampagne. Für mich gibt es kurzfristige Mobilisierungen (zum Erreichen von aktuellen Zielen), langfristige Mobilisierungen (langfristiges Nutzen von Communities) und Mikromobilisierungen wie zum Beispiel das Absenden eines einzigen Social Media Postings.

Einige Fehler entdecke ich immer wieder in Mobilisierungskampagnen, habe ich auch zum Teil selbst erlebt. Ich freue mich, wenn Ihnen die nächsten Zeilen helfen, diese zu verhindern.

1. Unklare Botschaften

Der sogenannte Call-to-Action (also die Aufforderung an eine Community, an Unterstützer etwas zu tun) ist oftmals zu unklar ausgedrückt, was eine große Teilnehmeranzahl verhindert. Ein schlichtes “Schicke uns Fotos” oder “Verteile unsere Flyer” ist einfach nicht genug. Der Teilnehmer darf nicht beginnen müssen nachzudenken wie er jetzt helfen kann – denn dann ist er unter Umständen bereits verloren.

Die Botschaft muss ganz klar formuliert sein in was, wie, wer, wo und bis wann. Diese Fragen müssen immer beantwortet sein. Je klarer desto besser.

2. Zu wenige Möglichkeiten teilnehmen zu können.

Ihre Unterstützer sind ganz unterschiedliche Menschen die auch unterschiedlich denken. Auch die Gründe Sie oder eine Sache zu unterstützen sind sehr andersartig, außerdem verfügen Ihre Supporter über abweichende Zeitmöglichkeiten und haben auch verschiedenstes fachliches Know How. Gibt es nun nur eine Möglichkeit an Ihrer Mobilisierungskampagne teilzunehmen, werden Sie eine große Gruppe an Menschen schon im Vorhinein ausschließen.

Bieten Sie eine Reihe an unterschiedlichen Möglichkeiten an, um an Ihren Aktionen teilzunehmen – von der Partizipation im Internet durch Teilen von Botschaften bis hin zu – zum Beispiel – Straßenverteilaktionen.

3. Es wird nicht nachhaltig gearbeitet

Wollen Sie einen Wettbewerb gewinnen oder möglichst hohe Aufmerksamkeit für eine z.B. Produkteinführung erreichen, ist Ihnen im ersten Moment vielleicht egal wer Sie unterstützt und sammeln die Daten nur schlecht oder gar nicht. Jeder einzelne Kontakt ist aber enorm viel Wert.

Denken Sie bereits vorab, wie Sie die Daten sammeln und die Supporter auch unterscheiden wollen (zum Beispiel am Grad der Verbundenheit, an der Teilnahme bei Aktionen, oder regional, etc.). Im Notfall hilft eine Exceltabelle, perfekt ist natürlich ein gutes Newslettertool mit Datenbank.

4. Keine Wertschätzung

Motivation funktioniert am Besten durch wertschätzende Kommunikation. 

 Mobilisierungskampagnen – das heißt: Arbeiten mit Freiwilligen. Ohne das Gefühl, dass ihre Arbeit etwas wert ist, werden Ihre Unterstützer nicht lange aktiv bleiben.

Geben Sie Ihren Unterstützern möglichst oft die hoch verdiente, aber unbedingt authentische Wertschätzung.

5. Übertriebene Kommunikation 

Kommunikation ist wichtig, aber nicht jede Botschaft muss an alle verteilt werden. Ein ‘zugespamter’ Freiwilliger wird schnell Benachrichtungen abschalten und so verloren gehen.

Fragen Sie sich selbst immer, was wirklich notwendig ist, zu teilen und weiter zu geben. Halten Sie die Kommunikation ausreichend aufrecht ohne zu übertreiben. Mit der oben genannten Datenbank können Sie auch gut segmentieren und die Zielgruppen besser ansprechen.

6. Übertriebene Erwartungen

Sie brennen für eine Sache und gehen davon aus Ihre Unterstützer machen dies genau so. Trotzdem können Sie von Ihren Supportern nicht das gleiche erwarten wie von sich selbst.

Jeder kleine Wassertropfen, jede kleine Hilfe ist etwas wert. Schätzen Sie das und machen Sie keinen Druck immer mehr zu wollen. Vorteil nebenbei: Je geringer Ihre Erwartungshaltung, desto größer die Freude über das was Sie erhalten. Sie kommen so auch leichter in einen echten Motivationsflow.

7. Danke sagen fehlt

Hat viel mit Wertschätzung zu tun und klingt so einfach, wird aber dennoch so oft vergessen. Die Kommunikation schläft ein oder man sieht die Leistungen der Freiwilligen sogar als selbstverständlich an.

Fragen Sie sich spätestens am Ende einer Aktion ob sie schon allen Beteiligten Danke gesagt haben. Machen Sie das herzlich, vielleicht mit einer Videobotschaft oder einem persönlichen Postskriptum in einem Mail oder – wenn Sie die Möglichkeiten haben – wirklich von Angesicht zu Angesicht.

8. Kein Kommunizieren des Erfolgs 

Erfolg motiviert und muss kommuniziert werden. Eine Mobilisierungskampagne an sich, ist übrigens auch ein Erfolg, auch wenn das eigentlich angestrebte, inhaltliche Ziel der Kampagne vielleicht nicht erreicht wurde, aber Menschen für die Sache gewonnen werden konnten.

Dieser Erfolg der Menschen gehört kommuniziert und hilft weitere Supporter zu gewinnen. Vor allem in einer langfristigen Strategie ist es ganz wichtig, um die Supporter weiter zu motivieren und an der Stange zu halten. Erfolg macht Spaß und ist ein hoher Antrieb bei etwas dabei sein zu wollen.

Beachten Sie diese Punkte, werden Sie viel von den Teilnehmern Ihrer Mobilisierung bekommen und es wird Ihnen eine Menge Spaß machen mit Freiwilligen zu arbeiten.

Viel Erfolg bei Ihrer nächsten Mobiliserungskampagne.



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